Gestatten, wir sind die Familie der festsitzenden Spangen
Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Multibracket-Apparaturen. Um sie sich leichter merken zu können, haben wir ihnen einprägsame Namen gegeben.
Die klassischen Brackets sind aus Metall. Sie haben sich über Jahrzehnte bestens bewährt, sind sehr robust und haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. In der Regel wird eine Legierung aus gut verträglichem medizinischem Edelstahl für Metallbrackets verwendet.
Bei der Lingualbehandlung handelt es sich um eine absolut ästhetische – da von außen völlig unsichtbare – kieferorthopädische Zahnkorrektur.
Die speziellen Brackets werden auf den Innenseiten der Zähne (lingual) befestigt.
Jedes einzelne Bracket wird in einem Fachlabor speziell für den Patienten angefertigt. Dies gilt ebenso für die individuellen Bögen.
Die sogenannte Lingualtherapie ist wesentlich aufwändiger als die klassische Therapie mit Brackets und deshalb auch teurer.
Bei den von vorne sichtbaren Brackets sind solche aus Keramik zweifelsohne die ästhetischste Variante. Brackets aus Keramik haben den Vorteil, dass sie besonders farbstabil sind, d.h. sich nicht im Laufe der Therapie verfärben und dass sie von der Farbwirkung den natürlichen Zähnen am nächsten kommen. Dafür sind sie etwas teurer als Metallbrackets.
Selbstligierend bedeutet, dass der Draht am Bracket durch einen speziellen Schiebemechanismus, der in das Bracket integriert ist, befestigt wird.
Diese außergewöhnliche Verschlusstechnik erlaubt dem Kieferorthopäden, die Zähne durch leichteste Kräfte zu bewegen.
Im Zusammenspiel mit den natürlichen Kräften Ihrer Gesichtsmuskeln bewegen diese leichten Kräfte Ihre Zähne schonend dorthin, wo sie am besten passen.
Für den Patienten bietet dies viele Vorteile:
1. biologisch verträglichere Kräfte: wurzelschonende, sanfte Behandlung
2. höhere Kontrolle: bis zu einem Drittel verkürzte Behandlungszeiten
3. keine Plaqueanheftung an Gummiligaturen: vereinfachte Mundhygiene- Schutz vor Karies und Entkalkungen
4. kein Austauschen von Gummiligaturen erforderlich: verkürzte Behandlungstermine
5. verbesserte Ästhetik/größerer Patientenkomfort durch Keramikbrackets im Oberkiefer möglich.
6. Extraktionen (Entfernungen) von bleibenden Zähnen können vermieden werden.
Nach Abschluss der aktiven kieferorthopädischen Behandlung bleibt im Frontzahnbereich ein relativ hohes Risiko eines Rezidivs, das heißt einer Verschiebung der Zähne hin zur Ausgangssituation. Zusätzlich führt der normale Entwicklungsprozess des Gebisses zu Verschiebungen der Zähne. Um dies möglichst lange zu vermeiden, sollte ein Lingualretainer hinter den Fronzähnen befestigt werden, der so die unerwünschte Verschiebung der Schneidezähne verhindert. Der Retainer besteht aus einem dünnen Golddraht, der mittels eines durchsichtigen Spezialcomposite von hinten an den Zahnflächen der Schneide- und Eckzähne befestigt wird. Der Retainer sollte bis ins Erwachsenenalter getragen werden.